Vom Alex nach Gethsemane. 30 Jahre Demonstration gegen Wahlfälschung, Honecker und die SED

07.10.19 –

Am 7. Mai 1989 war es gelungen, nachzuweisen, dass die SED die Ergebnisse der Kommunalwahl gefälscht hatte. Deshalb trafen sich daraufhin an jedem 7. eines Monats kritische Bürgerinnen und Bürger, um gegen den Wahlbetrug zu protestieren.

So auch am 7. Oktober, dem 40. Jahrestag der DDR.Der Protest entwickelte sich zu einer der großten Demonstrationen seit 1953.

Zur Erinnerung an diese Ereignisse organisierte ich eine Tour mit Zeitzeugen entlang der historischen Demonstrations-Route, von der Weltzeituhr bis zur Gethsemane-Kirche. An verschiedenen Orten der Route, erzählten Ich und andere Zeitzeugen, wie Tom Sello, von ihren Erlebnissen während der Demonstration. Los ging es damals an der Weltzeituhr am Alexanderplatz. Die Demonstration bewegte sich zunächst zum Palast der Republik. Dort fand die offizielle Feier zum Jahrestag der DDR mit internationalen Staatsoberhäuptern statt. Von Sicherheitskräften abgedrängt, zogen die Demonstraten weiter durch die Berliner Innenstadt nach Norden in Richtung Gethsemane-Kirche. Nachdem die feiernden Staatsgäste aus dem Palast der Republik abgereist waren, griffen Polizei und Stasi durch, verprügelten Demonstranten und verschleppten sie in Gefängnisse. Bilder existieren davon nur wenige.

Unsere Tour endete in der Gethsemane-Kirche, wo wir an der Andacht für die weltweit zu Unrecht inhaftierten teinahmen. Im Anschluss gab es eine Lesung von Tagebuch-Auszügen von 1989 von Verena Sich, ein Gespräch mit den Zeitzeugen Conny Kirchgeorg und Tom Sello (heute der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) und eine Lesung eines Auszugs aus einem Gedächtnisprotokoll, von Nils-Eyk Zimmermann. Am Ende sassen Alle in einer offenen Runde mit den anwesenden Zeitzeugen und diskutierten.

 

An der Weltzeituhr

Vor dem ehemaligen Palast der Republik

Vor der Marienkirche I

Vor der Marienkirche II

An der Mollstraße

In der Gethsemane-Kirche nahmen wir an der Andacht für die Weltweit zu Unrecht inhaftierten Teil.

Danach führten wir in Gethsemane noch eine Diskussion mit Zeitzeugen, mit der Lesung eines Tagebuch-Auszuges von 1989, von Verena Sich, einem Gespräch mit  Gespräch mit Conny Kirchgeorg, Zeitzeugin, Tom Sello, Berliner Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Andreas Otto, der Lesung eines Auszugs aus einem Gedächtnisprotokoll, von Nils-Eyk Zimmermann, gefolgt von einer offenen Runde mit allen anwesenden Zeitzeugen.

In der Gethsemane-Kirche 

Flyer

Kategorie

Aktionen | Aktuelles | Aufarbeitung DDR