Der Verband der Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen behauptet laut Presseberichten, dass der Beitrag der energetischen Sanierung von Wohnhäusern zum Klimaschutz überschätzt wird, weil die Finanzierungsprobleme zu groß seien.

Richtig angepackt, kann die energetische Modernisierung jedoch sowohl die Wohnkosten senken, als auch das Klima schützen. Immer noch sind viele Möglichkeiten der Einsparung nicht genutzt. Einzelne Wohnungsunternehmen und -verbände tun sich schwer, ihre Geschäftspolitik entsprechend auszurichten.

Was Hauseigentümer investieren, soll refinanziert werden. Durch die Mieter oder durch den Steuerzahler. Die Finanzierung durch die Mieter liegt in der zulässigen Modernisierungsumlage von elf Prozent der Investitionssumme auf die Jahresmiete. Das führt bei einem angenommenen Kreditzinssatz von etwa vier Prozent dazu, dass die Investition nach elf Jahren komplett durch den Mieter abgezahlt ist. Dann könnte die Miete im Prinzip wieder gesenkt werden.

Wenn die Miete mit der Elfprozentumlage zu hoch wird und eine Wohnung deshalb mutmaßlich nicht vermietet werden kann, bietet sich eine reduzierte Umlage an. Eine Beschränkung auf die Kapitalkosten -  z.B. vier Prozent Zinsen und zwei Prozent Tilgung – benötigt eine Umlage von sechs Prozent der Investitionskosten auf die Jahresmiete. Die Amortisation dauert länger, aber die Mieter werden weniger belastet.

Über Förderprogramme, z.B. seitens der KfW, oder über steuerliche Möglichkeiten beteiligt sich der Staat an allen Modernisierungsmaßnahmen.

Den Gegenwert für den Mieter bildet die Einsparung bei den Heizkosten. Angesichts weiter steigender Preise wird der Energieverbrauch in den nächsten Jahren noch viel stärker zum Kriterium bei der Wohnungswahl werden.

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