Im rot-roten Koalitionsvertrag hatten sich SPD und Linkspartei die Fertigstellung des Mauerparks vorgenommen: „Ein weiteres Zukunftsprojekt ist nach der erfolgreichen Entwicklung am Gleisdreieck die Umsetzung des Mauerparkkonzepts.“

Das Konzept des Landschaftsarchitekten Gustav Lange umfasst 14 Hektar Park beiderseits der ehemaligen Grenze. Seit Jahren kämpfen Anwohner um die Fertigstellung. Erreicht sind bisher ca. acht Hektar auf dem Gebiet von Prenzlauer Berg. Die wichtige Öffnung nach Westen existiert im Prinzip nicht.

Ein großer Park am Rande der City ist in vielerlei Hinsicht bedeutsam: für die Wohngebiete um den Falkplatz und am Gesundbrunnen, für das Zusammenwachsen der Stadt – als Symbol für die Wiedervereinigung. Ob das Vorhaben durch die Koalition ernsthaft verfolgt wird, ist zweifelhaft. Auf eine kleine Anfrage (siehe Anlage) antwortete der Senat jetzt, dass er nach wie vor in Verhandlungen über mindestens zwei Hektar Parkfläche an das Land Berlin stehe. Offenbar sind die Verhandlungen mit der gegenwärtigen Inhaberin der Grundstücke, der Vivico, seit mehreren Jahren nicht vorangekommen. Von den ca. sechs Hektar, die zur Fertigstellung fehlen, spricht in der Koalition niemand mehr. Um zu einer Lösung zu kommen, hatte der Senat 2005 ein Moderationsverfahren anberaumt. Bis heute liegen keine Ergebnisse vor.

Mit dieser Arbeitsweise wird die Koalitionsvereinbarung wohl ewig Makulatur bleiben.

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