Straßenbeleuchtung: Viel Geld, aber wenig Licht!

Die Straßenbeleuchtung Berlins muss endlich sicher und kostengünstig werden. Dafür bedarf es modernster Lichttechnik und der Umstellung der Gasleuchten auf Elektrobetrieb. Die Laternenvielfalt in Berlin hat Züge einer babylonischen Verwirrung. Allein elektrische Leuchten gibt es in 1.600 verschiedenen Typen. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage hervor. Der Senat weiß allerdings nichts über den CO2-Ausstoß, die Beleuchtungsstärke oder die Lichtstreuung der Berliner Leuchten.

Bereits zu den Haushaltsberatungen hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein sogenanntes Gesamtkonzept für die öffentliche Beleuchtung vorgelegt. Allerdings fehlen Aussagen zu Erneuerungsraten, zur Energieeinsparung oder zu den Klimafolgen. Von den 44.000 Gasleuchten will der Senat lediglich 8.400 auf Strom umstellen. Dabei ist bekannt, dass Wartung und Betrieb der Gaslaternen wesentlich teurer sind als bei modernen Elektrolampen. Allein die Gaskosten je Lampe sind viermal so hoch wie bei Strombetrieb. Jeden Monat kostet die Gasbeleuchtung 1 Million Euro an Energie und Unterhalt mehr, als Berlin bei einer vollständigen Umstellung auf Elektrobetrieb bezahlen müsste.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen schlägt die schrittweise Umrüstung bzw. den Ersatz der historischen Beleuchtung vor, wobei einige wenige gasbetriebene Laternen an ausgewählten Orten erhalten bleiben sollen. Damit würde auch das Problem der gefährlichen Glühstrümpfe, die radioaktives Thorium enthalten können, minimiert.

Eine Erneuerung der Straßenbeleuchtung fällt größtenteils unter das Straßenausbaubeitragsgesetz, was schon bei der kleinsten Verbesserung einen immensen Verwaltungsaufwand einschließlich Anwohnerbeteiligung bedeutet. Daher sollte die Straßenbeleuchtung aus diesem Gesetz rausgenommen werden. Berlin kann nicht ewig warten, bis dem Senat ein Licht aufgeht.

Siehe auch: 
Kleine Anfrage zum Thema - als pdf-Datei zum download.

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