Umsteuern der BIMA richtig, aber spät

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) will laut Pressemeldungen ihre Wohnungen in Berlin behalten und nicht weiter an Finanzinvestoren verkaufen. Dieses Umsteuern begrüßen wir. Noch im vergangenen Jahr wurden ca. 1.000 Wohnungen in der Hauptstadt, darunter 600 in Pankow, an sogenannte "Heuschrecken" veräußert.

Gerade bei den Verkäufen in Pankow und Reinickendorf im vergangenen Jahr war deutlich geworden, wie wenig die Bundesanstalt auf Interessen der Bewohner Rücksicht nimmt. Der sowohl auf Bundes- wie auf Landesebene festgeschriebene Grundsatz, selbstgenutztes Wohneigentum zu fördern, wurde nicht beachtet. Nichts wurde dafür getan, dass Mieterinnen und Mieter Eigentümer werden. Dabei waren die Bestände ideal z.B. für die Gründung von Eigentümergemeinschaften oder einer Genossenschaft.

Jetzt will die BIMA ihre weiteren Bestände in der Stadt selbst behalten und verwalten. Offenbar wurde der bisherige Auftrag zur ausschließlichen Verwertung geändert. Denkbar ist auch, dass fallende Preise angesichts der Immobilienkrise den Bund ökonomisch zum Umdenken zwangen.

Wenn die BIMA sich jetzt von ihrer bisherigen Ignoranz verabschiedet, dann ist das ein echter, wenn auch später, Lichtblick.

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