GEWOBAG-Tochter verheimlichte Altlasten - was tut der Senat?

Abermals steht die GEWOBAG vor Gericht weil sie Altlasten am Gaswerksstandort in Reinickendorf verheimlicht hat. Die Altlastenfläche dicht am Tegeler See war lange bekannt als Gelände, auf dem die für alle Gaswerke typischen Schadstoffe im Boden zu finden sind.

Trotzdem wurden die Flächen bis heute nicht umfassend saniert. Im Gegenteil: Die GEWOBAG EB, eine Tochtergesellschaft des landeseigenen Konzern, hat unter Verheimlichung der Altlastenschäden Wohnungen an Selbstnutzer und Anleger verkauft. Auf entsprechende Zivilklagen hin mussten bereits mehrere Verkäufe rückabgewickelt werden. Das Gericht attestierte arglistige Täuschung der Käufer.

Unklar ist bis heute, ob der Senat im Rahmen der Fachaufsicht das Geschäftsgebaren der GEWOBAG zumindest duldete oder davon nicht unterrichtet wurde.

Der Fall stinkt im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel. Wir fordern die GEWOBAG bzw. den Senat auf, für eine unabhängige Begutachtung der Altlastenrisiken zu sorgen. Zum Schutz von Mensch, Grundwasser und Boden muss eine umfassende Sanierung durchgeführt werden. Die durch das Geschäftsgebaren der GEWOBAG verursachten Schäden müssen beglichen werden.

Auf meine Kleine Anfragen bestätigte der Senat, dass bereits Grundwasserverunreinigungen durch hochgiftige Zyanide und PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) festgestellt wurden.

Kleine Anfragen zum Thema:
KA 11310 - Altlasten in Reinickendorf vom 11. Oktober 2007 (pdf-Datei zum download)
KA 11344 - Altlasten in Reinickendorf II vom 25. Oktober 2007 (pdf-Datei zum download)

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