Wasserstoffbusse: Teuer und ohne große Wirkung

Die Pläne der BVG, 50 Wasserstoffbusse zu kaufen, sind wirtschaftlich und ökologisch unausgegoren. Sie sind vor allem keine Antwort auf die steigenden Treibstoffkosten. Denn Wasserstoff ist nach wie vor die mit Abstand teuerste Methode, um ein Fahrzeug anzutreiben. Für die BVG ist das nur deshalb interessant, weil sowohl Treibstoff als auch Fahrzeuge von Herstellern und EU hoch subventioniert werden. Das würde sich im Fall einer regulären Bestellung dramatisch ändern.

Wie unflexibel die BVG organisiert ist, wurde vor einigen Wochen deutlich, als dem privaten Betreiber von Bussen mit Erdgasantrieb aus Kostengründen gekündigt wurde. Dabei wurde dieser Anbieter noch 2007 als Energiesparpartner in Berlin ausgezeichnet.

Es ist richtig, dass Wasserstoffbusse selbst keine Abgase ausstoßen und leiser fahren als dieselgetriebene. Doch die gesamte Öko-Bilanz des Wasserstoffes ist nach wie vor schlechter, als bei allen anderen Antriebsarten. Seine Herstellung braucht in der Regel viel fossile Energie. Wer auf Wasserstoff setzt, koppelt sich keineswegs von den steigenden Energiepreisen ab.

Es ist richtig, dass sich die BVG Gedanken über Energiefragen und Treibstoffkosten macht. Mit blinder Wasserstoffeuphorie ist jedoch weder der BVG-Bilanz noch den Fahrgästen geholfen.

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