Späte Einsicht: Senat ändert Gaslaternenstrategie

Laut Presseberichten hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ihre Haltung zur Erneuerung der Straßenbeleuchtung grundlegend geändert. Bisher war geplant, von den 44.000 Gasleuchten nur die etwa 8.000 Gasreihenleuchten zu elektrifizieren. Jetzt sollen auch die 30.000 Gasaufsatzleuchten ersetzt werden.

Damit entscheidet sich der Senat für eine kostengünstige Beleuchtung der Straßen. Wartung und Betrieb der alten Gaslaternen sind wesentlich teurer als bei modernen Elektrolampen. Allein die Gaskosten je Lampe sind viermal so hoch wie der entsprechende Strombedarf.

Wir schlagen die zügige Umrüstung bzw. den Ersatz der historischen Beleuchtung vor und wollen dabei nur einige wenige gasbetriebene Laternen an ausgewählten Orten erhalten. Damit würde auch das Problem der Glühstrümpfe, die radioaktives Thorium enthalten können, minimiert. Ein entsprechender Antrag liegt dem Abgeordnetenhaus bereits vor.

Durch die immer wieder verschobene Grundsatzentscheidung hat Berlin jedes Jahr Mehrausgaben von ca. 12 Millionen Euro gegenüber dem Betrieb mit Elektrobeleuchtung. Das Einsparpotential an CO2 liegt bei mindestens 40.000 Tonnen pro Jahr. Das sind 2 Prozent des durch Landeseinrichtungen und -betriebe verursachten Ausstoßes.

Der Senat muss seine Vorstellungen kurzfristig dem Parlament übergeben und dann die Erneuerung starten.

 

Klimaschutz beschleunigen (III)
Öffentliche Beleuchtung energieeffizient und kostengünstig gestalten

Antrag vom 12.02.2008 von Bündnis90/Die Grünen Drucksache 16/1191

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