Senat muss nachhaltiges Bauen fördern statt behindern

Das Architekturbüro Kaden Klingbeil hat für sein siebengeschossiges Mehrfamilienhaus in Prenzlauer Berg den Deutschen Holzbaupreis in der Kategorie Neubau erhalten.

Das Projekt weißt eindrucksvoll nach, dass sich eine moderne optische Gestaltung und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe ideal verbinden lassen. Und das unter Bedingungen einer geschlossenen Blockstruktur in einem gründerzeitlichen Sanierungsgebiet.

Die größten Hürden für diese Pionierleistung bestanden in den notwendigen Genehmigungen der Ämter und den Vorschriften der Berliner Bauordnung. Bisher erlaubt die Bauordnung nur fünf Geschosse in Holzbauweise. Alles darüber hinaus muss mit umständlichen Einzelgenehmigungen durch Gutachten beschieden werden.

Das ist keine Werbung für nachhaltiges Bauen. Der Senat muss das Potential für derartige Konstruktionen erkennen und im aktuellen Novellierungsprozess der Bauordnung Vereinfachungen durchsetzen. In der Anhörung zur Bauordnung am vergangenen Mittwoch im Bauausschuss war dazu noch keine Bereitschaft zu erkennen.

Holzbau ist keine Träumerei von Spinnern. Solche Projekte reduzieren den Energiebedarf von Gebäuden bereits während der Herstellung. Wer Beton, Stahl und Styropor bereits bei der Konstruktion einspart, tut sehr viel mehr für das Klima, als die aktuellen Energiespargesetze vorgeben.

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