Kostenexplosion bei der Staatsoper

Die Kosten für die Sanierung der Staatsoper werden nach derzeitigem Kenntnisstand auf knapp 288 Millionen Euro steígen. Damit erhöht sich die Kostenanteil für das Land Berlin um weitere 40 Millionen Euro. Dies geht aus der Vorlage an den Hauptausschuss (rote Nr. A 0235A) hervor, die in der morgigen Sitzung beraten werden soll. Aber es kommt noch dicker, auch der schon mehrmals verschobene Eröffnungstermin 3.10.2015 steht in Frage, weil er keinerlei zeitliche Puffer enthält und es noch eine Vielzahl zu lösender bautechnischer Probleme gibt. Erst vor kurzem hatte sich der Senat von dem Büro Drees & Sommer getrennt, die für die Projektsteuerung zuständig waren.

Damit setzt sich die Pannenserie bei der Staatsoper fort.

Die Kostenexplosionen bei Berliner Bauprojekten haben System. Viel zu oft sind die Bausummen politisch gesetzt und nicht seriös kalkuliert. Gepaart mit einem gewissen Größenwahn - größer, schöner, spektakulärer muss es in Berlin immer sein – führt dies regelmäßig ins Desaster.

Für die Leitung und die Beschäftigten der Staatsoper bedeutet diese neue Entwicklung wieder erhebliche Unsicherheit. Bereits zweimal wurde der Eröffnungstermin verschoben. Sollte auch der Termin 3. Oktober 2015 nicht zu halten sein, dann würden die Umplanungen einer weiteren Spielzeit für die Staatsoper einen erheblichen innerbetrieblichen und finanziellen Mehraufwand bedeuten. Hinzu kommen vier Millionen Euro jährlich, um die Einnahmeverluste im Schillertheater auszugleichen.

Um zu klären, wie realistisch und fundiert die Zeit- und Kostenplanung für die Sanierung der Staatsoper ist, haben wir Akteneinsicht beantragt. Umgehend muss jedoch geklärt werden, ob der Tunnel zum Magazingebäude, in dem die Barenboimsche Akademie entstehen soll, in dieser Dimension noch gerechtfertigt ist.


Die Unterlage für den Hauptausschuss mit den Zahlen findet sich >> hier.

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