Bitte keine zu hohen Erwartungen schüren an Wasserstoff als Energieträger

18.04.24 –

Rede im Plenum zum Antrag der Fraktionen der CDU und SPD  -  Gemeinsame Wasserstoff-Strategie Berlin-Brandenburg: Beschleunigter Ausbau der Wasserstoffwirtschaft
 

Es ist ein schönes Berlin-Brandenburg-Thema und deshalb lohnt es sich, darüber zu sprechen.
Aber der Antrag ist ein bisschen flach. Die Koalition tut so, als ob hierzu noch gar nichts geschehen ist. Das ist ja nicht so.
Es wird schon mehrere Jahre daran gearbeitet. Schon unter Ramona Pop als Wirtschaftssenatorin gab es eine Zusammenarbeit von Berlin und Brandenburg beim Thema Wasserstoff. Man könnte so einen Antrag durchaus differenzierter machen.

Auch störend ist diese Art Heilsglaube, dass Wasserstoff die Lösung für alles ist. Also auch die Wärme- und Fernwärmeversorgung mit Wasserstoff dekarbonisiert werden kann.

Da sollten wir vorsichtig sein und den Leuten nicht die Taschen vollhauen.
Wie viel Wasserstoff gibt es und wird es geben und wofür brauchen wir den? Ich würde mit der Verwendung von Wasserstoff dort anfangen, wo es keine alternativen Möglichkeiten gibt. Das ist die Industrie, zum Beispiel die Stahlproduktion. Es gibt ein Modellprojekt in Eisenhüttenstadt. Und der Schwerlasttransport, insbesondere der Luftverkehr.

Wir Bündnisgrüne sind dafür, Wasserstoff in Berlin-Brandenburg zu erzeugen. Aber lasst uns realistisch bleiben und nicht darauf setzten, dass wir in Berlin alle Wohnungen damit beheizen können und alle Gasthermen auf Wasserstoff umstellen. Wir Bündnisgrünen haben uns bei der Abstimmung über den Antrag enthalten. Wir sind nicht gegen Wasserstoff, aber dagegen zu hohe Erwartungen zu schüren.

 

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Berlin-Brandenburg | im Parlament | Klimaschutz | Reden

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