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Lieber Peter Neumann, liebe Vorstandsmitglieder, liebe Mitglieder von Pfeffersport!
Wenn ein Mensch 20 Jahre alt wird, ist das Teenager-Alter überstanden und derjenige aus dem Gröbsten raus – zumindest hoffen das immer die Eltern. Wenn es gut läuft, hat der Mensch mit 20 auch schon eine Grundrichtung für das weitere Leben gefunden und eine Perspektive vor Augen. Gleichzeitig sind die 20er die intensivste Zeit des Lebens. Was wir mit 20 gesehen, gehört und erlebt haben, trägt oft das ganze weitere Leben. Kurzum – der 20. ist ein ganz großer Höhepunkt – und den habt Ihr jetzt geschafft. 3.000 Mitglieder, eine große Zahl ehrenamtliche Übungsleiter, eine ordentliche Geschäftsstelle mit 15 Beschäftigten, das ist schon mächtig erwachsen.
Bei Jubiläen wird immer auch an den Anfang gedacht. Wer als Institution in Prenzlauer Berg im Jahr 2010 seinen 20. feiert, ist meist ein Kind der friedlichen Revolution. Zwar sind wir 1989 nicht unbedingt für neue Sportvereine auf die Strasse gegangen, aber der Gedanke, selbstorganisiert Sport zu treiben und alte Funktionärsstrukturen aufzubrechen, hat sehr wohl ein Element von Freiheit und davon, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Der Anfang von Pfeffersport weißt genau diese Qualität auf. Menschen tun sich zusammen und wollen gemeinsam ihre Freizeit verbringen, sich bewegen – einfach so, ohne ständig Meisterschaften und Wettkämpfe bestreiten zu wollen. Das zieht sich bis heute bei Pfeffersport durch. Hier kann der Mensch nicht nur in der Oberliga, sondern auch einfach so nach dem Basketball greifen und ein paar Körbe werfen.
Meine persönliche Beziehung zu Pfeffersport ist durch das Thema Sporthallen gekennzeichnet. Viele Jahre in der Prenzlauer Berger und später Groß-Pankower Bezirksverordnetenversammlung hat mich Peter Neumann mit seinen Hallenzeiten genervt. Der gewachsene Verein fand es oft ungerecht, wie die Nutzungszeiten in den Turnhallen verteilt wurden, welcher Verein warum welche Arena zugesprochen erhielt oder dass um 22 Uhr der Hausmeister den Volleyballern das Licht abstellt. Inzwischen hat sich einiges gebessert. Pfeffersport ist eine feste Größe in der Sportlandschaft von Pankow und weit darüber hinaus.
Aktuell geht es darum, dass der Verein eine weitere Halle nutzen will, deren Realisierung aber noch in den Sternen steht. Wir haben es leider nicht geschafft, im Rahmen des Konjunkturpaketes der Bundesregierung einen Neubau an der Kniprodestraße zu organisieren und gleichzeitig die alte Halle an der Malmöer Straße einfach ein paar Jahre länger stehen zu lassen. Diese Idee des Vereins ist an zu hohen Hürden in der Verwaltung gescheitert. Dabei hätte viel Geld gespart und dem Sport geholfen werden können.
Jetzt muss es einen neuen Anlauf geben. Es gibt also viel zu tun. Ich bin optimistisch, dass wir für einen weiter wachsenden Verein auch neue Möglichkeiten finden werden. Lasst es uns sportlich nehmen und dran bleiben.
In diesem Sinne – alles Gute zum 20. Geburtstag.
Andreas Otto, MdA Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin
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