"Urbane Siedlung Pankow - ein neues Stück Stadt"

 ausstellung 

Gestern Abend wurde in der Berliner Straße die Ausstellung „Urbane Siedlung Pankow – ein neues Stück Stadt“ eröffnet. In der Umgestaltung des ehemaligen Rangierbahnhofs Pankow-Heinersdorf fanden die ArchitekturstudentInnen der Bauhaus Universität Weimar ein anspruchsvolles Projekt.

Es kamen u.a. der Baustadtrat Jens-Holger Kirchner, Vertreter der BVV und von Pankower Vereinen und viele Interessierte. Mit dem von Frau Prof. Hilde Barz-Malfatti betreuten Ideenwettbewerb haben die Studierenden in ihrem 4. Semester eindrucksvoll demonstriert, welche städtebaulichen Potentiale das mehr als 23 Hektar große Gelände bietet. Von insgesamt 18 Projekten wurden die besten 10 durch eine unabhängige Jury ausgesucht, u.a. mit Frau Prof. Langer von der Bauhaus-Universität, dem Berliner Architekten Friedhelm Gülink und Peter Brenn, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in der BVV Pankow. Die StudentInnen sollten einen bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraum entwerfen und dabei auch die landschaftliche Qualität und die Vernetzung mit der Infrastruktur angrenzender Quartiere berücksichtigen. Sehr beeindruckend war ein mehr als 5 m langes Modell des Stadtgebietes vom Alexanderplatz bis zu den Pankower Kleingartenanlagen. Dabei ließen sich die 10 ausgestellten Entwürfe wie Puzzlestücke in das Gesamtmodell einbetten.

Für Andreas Otto ist die Schaffung von urbanem Wohnraum im Zentrum Pankows unbestritten. „Das ist ein Wohnstandort, der ist super angebunden und hat ein großes Potential“, sagte er zu Beginn seiner Begrüßungsrede. Deshalb sei hier auch die wohnungspolitische Debatte einfacher, als etwa in der der Auseinandersetzung um das Tempelhofer Feld. Er appellierte aber auch an die notwendige Partizipation der Bürgerinnen und Bürger: „Wir als Öffentlichkeit, wir als Stadtgesellschaft wollen da mitreden.“

Hintergrund sind die kontrovers diskutierten Pläne des Investors Kurt Krieger, im Norden des Geländes ein Möbel- und ein Einkaufszentrum mit großen Parkflächen zu bauen. Dies ist nicht der erste Fall in Berlin, in dem Großbauprojekte von Investoren auf die Kritik der Anwohner stoßen. Die StudentInnen haben die geplanten Zentren in ihre Modelle intergriert und dabei auch unterschiedlichste Bau- und Eigentumsformen vorgeschlagen. Sie wissen zwar, dass keines der Projekte realisiert werden kann. Aber sie haben eine solche Vielfalt an Ideen präsentiert, dass sie sicherlich die  Auseinandersetzung um das Gelände  bereichern werden.

 

Die Ausstellung wird bis zum 09. August in der Berliner Straße 2 zu sehen sein.

  

 



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