Stadtentwicklung braucht mehr als Bauland

 Frühstücksgespräch 

Die Stiftung Zukunft Berlin hat zusammen mit dem Berlin Capital Club heute morgen zu einem Frühstücksgespräch in der Mohrenstraße eingeladen. Zum Thema „Wohnen in Berlin und Brandenburg“ diskutierten Andreas Otto, MdA und Vorsitzender im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Verkehr, und Engelbert Lütke Daldrup, Staatssekretär für Bauen und Wohnen in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, mit verschiedenen Vertretern aus der Politik, Finanz- und Immobilienwirtschaft.

Lütke Daldrup berichtete von den Neubauplänen des Senats, 6000 pro Jahr hält er für machbar - die wachsende Nachfrage bedient man damit aber nicht. Ein weiteres Problem sei die in den letzten Jahren zu beobachtende Verdreifachung der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Die Umwandlungsverordnung werde deshalb spätestens nach der Wahl 2016 auf den Weg gebracht (ein entsprechender Parlamentsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird seit einem halben Jahr im Ausschuss Bauen, Wohnen und Verkehr von der Koalition blockiert   - Anm.d.Red.).

Andreas Otto kritisierte, dass der Senat nur Grundstücke für Wohnungen sucht, aber keine  Stadtentwicklungsplanung betriebt. Erst die Verknüpfung der Felder Wohnen, Arbeit, Verkehr, Bildung, Umwelt und Gesundheit ermöglicht ein tragfähiges nachhaltiges Konzept zur Entwicklung Berlins. Die praktizierte isolierte Betrachtung und Abwicklung von Bauprojekten wird den komplexen Anforderungen nicht gerecht.

Als Beispiel nannte Otto das Gelände des ehemaligen Pankower Güterbahnhofs. Dort plant der Investor Kurt Krieger ein Möbelhaus und Einkaufszentrum mit Parkanlage. Dabei ist die Fläche prädestiniert für ein neues Stadtquartier mit Wohnungen, Gewerbeflächen und Infrastruktur. Nach bürgerschaftlichem und politischem Engagement konnte nun zumindest der Neubau einiger Wohnungen durchgesetzt werden.

Die Region Berlin-Brandenburg bietet ein großes Potential zur Bewältigung des angespannten Wohnungsmarktes. Tausende Wohnungen, in Eberswalde, Schwedt oder Straußberg stehen leer, werden teilweise abgerissen, sind mit der Bahn aber leicht aus Berlin zu erreichen. Hier müssen Anreize geschaffen werden, den Bestand in der Metropolregion umfänglicher zu nutzen.

 

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