Wir brauchen in Berlin eine umfassende Sanierung der Wohngebäude, die Asbestbauteile enthalten. Asbest ist viele Jahrzehnte ein massenhaft verwendeter Baustoff gewesen. Gute mechanische Eigenschaften und Hitzebeständigkeit führten zum Einsatz in vielgestaltiger Form. Rohre, Fassadenplatten, Fussbodenplatten oder der etwa aus dem Palast der Republik bekannte Spritzasbest als Hülle für Stahlträger. Weil Asbestfasern Krebs erregen, ist der Baustoff in Deutschland seit 1993 verboten. EU - weit seit 2005.

Aus den statistischen Jahrbüchern für Berlin ist ersichtlich, dass 601.000 Wohnungen seit den 50er Jahren bis zum Verbot, errichtet, wiederhergestellt oder ausgebaut wurden. Diese Zahl vermindert durch die bisher von den landeseigenen Gesellschaften und einzelnen Privateigentümern sanierten Wohnungen ergibt, dass im schlimmsten Fall mindestens 500.000 Wohnungen betroffen sein könnten. Das betrifft vor allem den Westteil der Stadt, in Ostberlin wurde Asbest weniger eingesetzt.

Die Koalition hat sich 2016 vorgenommen, bis 2030 Berlin zur asbestfreien Hauptstadt zu machen.
Leider ist aber noch viel zu wenig geschehen.

#otto_direkt